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Mit Feedback-Killer Von Hand Andere Methoden

 
Raumresonanzen bekämpfen
 
Methode:  Kerbfilter - mittels vollparametrischem Equalizer oder Feedback-Killer.
 

Schlechte Akustik durch “Raumresonanzen” (Raummoden)

In Räumen entsteht bekanntlich Hall. Dessen Klangspektrum ist absolut nicht ausgewogen.
Bestimmte Töne machen sogar regelrecht Probleme, meistens im Bassbereich.

Stell dir vor, du sitzt an einem Klavier und spielst alle Tasten nacheinander an   - alle gleich stark.
Wir stellen uns vor, das Klavier würde tatsächlich alle Töne gleich laut in alle Richtungen abstrahlen.
An der gegenüber liegenden Wand sitzt ein Zuhörer, der nun einige Töne tatsächlich viel lauter hört.

Meistens sind das einzelne Töne im Bassbereich, die lauter hallen als der Rest. Sie sind deshalb auch länger hörbar. Der Sound wird zu Brei, und die Verständlichkeit leidet.

Hörprobe-GospelInDerKirche Hörbeispiel Gospelkonzert

Gegenmaßnahme:
Der Typ am Mischpult setzt einen speziellen Equalizer ein.
Er missbraucht dafür einen Feedback-Killer oder einen parametrischen Equalizer.

Fachleute sind oft skeptisch, aber es funktioniert !
Das Vorgehen wird auf den Unterseiten erklärt.

Der Feedback-Killer ist eigentlich nur ein automatischer parametrischer Equalizer. Er ist in der Lage, einzelne Töne stark zu dämpfen.

Was sollte man NICHT dagegen tun?
Es sollte jetzt nicht (wie oft gesehen) der gesamte Bassbereich am Equalizer gedämpft werden.
Auch mehrere Terzen am 30-Band-Equalizer zu dämpfen (frühere Methode) ist nur die zweitbeste Lösung.

Jeder Raum hat seinen eigenen Klang.

In einigen Räumen klingt es immer muffig, egal wie gut die Anlage ist.
Das liegt meistens an den Raumresonanzen.

Schon allein Beschallung mit CDs klingt nicht gut.
Mit Mikrofon wird es noch schlechter.
Die Verständlichkeit von Sprache und Gesang ist schlecht, trotz guter Anlage.

Das Publikum in den hinteren Reihen beschwert sich:
es ist zwar laut, aber man versteht fast nichts.

Außerdem kommt es schnell zu Rückkopplungen:
es pfeift im tiefen und mittleren Tonbereich.

Meistens entsteht das Problem durch die Architektur des Raumes. Grosse Wandflächen, die genau parallel gegenüber liegen, sind pures Gift für den Sound.

Manchmal liegt es auch daran, dass Fensterscheiben mitschwingen oder ähnliches.

Hattest du dieses Problem noch nie?
Dann ist es dir sicher nur noch nicht aufgefallen.
Typischer Katastrophenfall: Chorkonzert in einer Kirche.

Je halliger der Raum ist um so schlimmer sind die Raumresonanzen.
Je gleichmässiger der Grundriss ist um so schlimmer sind die Raumresonanzen.

Kirchen, Turnhallen und Foyers trifft es besonders schlimm,
aber auch in “normalen” Veranstaltungsräumen lohnt es sich, etwas zu tun.
Der Klang wird enorm verbessert.
Damit steigt die Verständlichkeit und der Hall wird leiser, der Sound knackiger. Versprochen !
 

Erläuterung - wegen diverser Meinungen in einschlägigen Internetforen

Hier geht es nicht darum, wie man sich den Heimkino - Sound optimiert.
Raumresonanzen beseitigt man daheim zum Beispiel mit Schallabsorbern.

Es geht hier um Konzertbeschallung. Da ist die Akustik nun mal so wie sie ist.
Der beschriebene Weg ist auch nicht ideal, aber er ist wesentlich besser als nichts zu tun und den Konzertbesuchern akustischen Brei zu servieren.
Ich erlebe das sehr oft, dass der Beschaller die Qualitätsreserve überhaupt nicht erkennt, leider.

Der kleine Verlust an Klangqualität (durch elektrischen Eingriff) wird durch die erzielte Verbesserung in jedem Fall   mehr als ausgeglichen.

Voraussetzung ist, dass die Elektronik korrekt eingesetzt wird.

E-Mail von Marc Wittke, Posadas, Argentinien,  17.4.2018

Vielen Dank für die guten Tipps zum Thema Raumresonanz und Equalizer. Ich habe als reiner Hobbyist im Rahmen einer religiösen Veranstaltung in Südamerika in einer akustisch bedenklichen Sporthalle (Beton, Beton, Beton, Blechdach) 1500 anwesende erfolgreich beschallen können. Es ist uns gelungen, die tiefen Resonanzen im Bereich 80 Hz und die entsprechenden Harmonien zu finden und zu canceln (Behringer DCX2496, leider kann der EQ keine bessere Güte als 1/10) trotzdem war die Übertragung der Stimme selbst in kritischen Bereichen der Halle hinten weit entfernt von der zweiten Reihe Lautsprecher gut verständlich, und selbst bei unerfahrenen Rednern hatten wir ausreichend Headroom bis zur Rückkopplung.
Danke für die hervorragende Beschreibung die auch mit begrenztem technischen Fuhrpark gut umzusetzen ist. Top.

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