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Viele Tonsignale sollten nicht mit ihrer Original-Dynamik (Lautstärke) zur Front-Beschallung gehen. Starke Lautstärkeschwankungen, vor allem laute Spitzen, muss der Beschaller abfangen.
Das bedeutet: Lautstärkeregelung im Silben-Rhytmus. Das muss ein Automat machen.
Der normale Zuhörer bemerkt kaum, ob er mit oder ohne Kompressor beschallt wird. Er merkt aber schon, ob ihm nach dem Konzert die Ohren klingeln oder nicht.
Außerdem kommt ein Solosänger mit Kompressor in einer Rockband viel besser durch.
In den meisten professionell produzierten Musikstücken findet man komprimierte Einzelsignale.
Vergleich:
Tonsignal am Eingang des Kompressors (IN)
Tonsignal am Ausgang des Kompressors (OUT)
Bei lautem Signal wird der Anstieg leicht gebremst.
Bei leisem Signal sind Eingang und Ausgang gleich (...).
(Aktiviere “Animationen in Webseiten wiedergeben” in den Internetoptionen)
Threshold ist die “Lautstärke”, oberhalb der komprimiert werden soll, quasi der Grenzwert.
Was schon leise ist, wird aber nicht komprimiert.
Die Stärke der Bremswirkung wird mit “Ratio” eingestellt.
Ratio 1:2 ist leicht, 1:8 ist stark.
Die Geschwindigkeit für das Anziehen der Bremse wird mit “Attack” eingestellt.
Wenn Attack auf 10 ms steht (1/100sec), dann dauert es 10 ms, bis die Signalspannung um 20 dB (1:10) gedämpft wird. Für eine Dämpfung von 10 dB braucht die Regelung natürlich dann nicht so lange.
Oder: die Regelung interessiert sich nur wenig für Impulse, die viel kürzer als Attack sind.
Die Geschwindigkeit für das Loslassen der Bremse wird mit “Release” eingestellt.
Auch dieser Wert bezieht sich meistens um ein Loslassen von 20 dB.
(Weitere Begriffe werden später erklärt.)
Diese Einstellungen entscheiden, ob das Ergebnis gut klingt.
Tipps für vernünftige Einstellungen siehe unten.
Der IN / OUT Schalter ist der “Bypass” Schalter.
Attack und Release sind bei so einem einfachen Kompressor fest vorgegeben.
Verschiedene Geräte haben hier grosse Unterschiede.
Meistens fehlen Attack und Release, wenn mehrere Kompressoren in einem Gerät sind.
“Programmabhängige” Regelung bedeutet meistens, dass für kleine Gain Reduction langsam geregelt wird, wohingegen hohe Gain Reduction eine schnellere Regelung erfährt.
Der Output Regler wird so weit hochgedreht wie die durchschnittliche Gain Reduction geplant ist. Wenn du 5 dB Gain Reduction auf den Sologesang haben willst, dann solltest du den Output auf plus 5 dB stellen - ganz einfach ! Diese Regel gilt nur als Anhaltspunkt.
Mit einem Kompressor entstehen mehrere Vorteile:
Der Zuhörer hat es angenehmer, weil es nicht ständig so reinhaut.
Leise Stellen können ohne Angst angehoben werden, wenn nötig.
Die Lautsprecher werden geschont.
Die Leistungen (Watt) der Verstärker können besser ausgenutzt werden.
(“Ein bisschen lauter” bedeutet gleich enormen Mehrbedarf an Leistung)
Solo-Gesang setzt sich wesentlich besser durch.
Bei Beschallung auf öffentlichen Plätzen kann der amtlich festgelegte Lautstärke-Pegel besser ausgenutzt werden.
Und: manchmal dient der Kompressor auch nur als Bremse für den Fall dass jemand zwischendurch mal kurz viel lauter wird als er sollte. Etwa wenn ein Sprecher bei grossem Mikrofonabstand plötzlich ganz nah ran geht und auch noch brüllt. Da erschrecken die Zuhörer unnötig.
Oder ein Mikrofon, das abwechselnd von verschiedenen Leuten benutzt wird.
Schlimmster Fall: Kindermusical. Mach’ das mal ohne Lautstärkebremse....
sanfte Einstellungen am Kompressor ausprobieren. Kompressoren ganz abzulehnen ist falsch.
Allerdings: nicht alle Tonquellen sollten komprimiert werden.
Einige Musiker reagieren empfindlich, wenn man ihr Signal komprimiert. Sie argumentieren, dass sie selbst entscheiden wollen, wann sie laut oder leise sein wollen. Das kann man akzeptieren, obwohl es auch nicht ganz richtig ist.
Wenn du meinst, dass das Instrument es nötig hat, dann schliess einen Kompressor an, aber setze die Einstellungen so, dass kaum oder gar nicht komprimiert wird. Dann kannst du im Konzert immer noch korrigieren, wenn dieser Musiker zu dynamisches Signal liefert.
Musiker proben zu Hause meistens ohne Kompressor. Sie sind es deshalb nicht gewohnt.
Und oft haben sie schlechte Erfahrungen mit Beschallern, die es mit dem Kompressor übertreiben !!! Das gilt auch für dich: gehe verantwortungsbewusst damit um.
Selbst professionell ausgebildete Stimmen können nicht verhindern, dass z.B. Vokale zu laut kommen. Das hat mir jedenfalls noch kein Profi vorgemacht. Der Profi hat es besser im Griff, aber nicht optimal !!!
Spätestens bei den Fortissimo-Stellen (sehr laut) hat der Sänger nicht mehr im Griff, wie weit er das Mikrofon weg halten muss !!!
Und kauf mal irgend eine x-beliebige Musik-CD. Da ist fast immer ein Kompressor in der Stimme.
Also: im Anfänger- und Amateur-Bereich IMMER einen Kompressor in die Stimmen.
Und bitte, bitte, bitte liebe Sänger:
erst mal den Techniker machen lassen. Oft ist das Ergebnis nach aussen (Publikum) besser als ihr es auf der Bühne empfindet.
Mit der Frage: “Bist du auch einer von den Beschallern, die ständig an der Lautstärke drehen ?” tust du dir selber nichts Gutes.
Sorry - Text-Überlauf - muss hier einfach mal so sein.
weniger ist mehr! Im Zweifelsfall wirklich nur die Spitzen mit kleiner Ratio.
Achtung: wenn die Gain Reduction loslässt, dann steigt quasi die Gesamtverstärkung in diesem Kanal. Das kann Rückkopplungen geben. Auch deshalb: “weniger ist mehr.”
Lies auf jeden Fall auch die nächsten Seiten zum Kompressor.