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Noisegate
 

Noise: Geräusch, Rauschen, Lärm.
Gate: Sperre.

Lies zuerst das Kapitel Kompressoren !
Dort speziell ganz unten das Kapitel Expander.

Ein Gate schliesst einen Kanal, wenn nur noch schwaches Signal kommt.

Auf Gates kannst du gerne verzichten, wenn du keine grosse Erfahrung hast und Fehler vermeiden willst.


Pegelanzeige NoisegateIN: Signalstärke am Eingang des Noisegate.
OUT: Signalstärke am Ausgang des Noisegate.

(Aktiviere “Animationen in Webseiten wiedergeben” in den Internetoptionen)

Blaue Markierung: Threshold-Einstellung.
Oberhalb des Threshold sind Eingang und Ausgang gleich: wie ein Bypass.
Unterhalb des Threshold wird der Ausgang langsam dicht gemacht. Erst wenn es wieder lauter wird, kommt das Signal wieder durch.

Die Position der Threshold ist einstellbar.
Wie schnell die Dämpfung aktiviert werden soll ist einstellbar, mindestens mit fast/slow.
Ganz raffinierte Gates behandeln die Höhen anders und erzielen damit eine samtweiche Regelung.

In lauter Umgebung wird ein Gesangs-Mikrofonkanal selten so leise, dass das Gate aktiviert wird.
Außerdem besteht im Gesangs-Mikrofonkanal die Gefahr, dass der Sänger einmal sehr leise singen will. Dann wird er abgewürgt.
Auch sehr weiche Silben öffnen das Gate erst sehr spät und werden dadurch angeschnitten.

In einem Gitarrenkanal oder einem Schlagzeugkanal wirkt ein Gate Wunder.

Sidechain

Zusätzlich hat ein gutes Gate ein Filter für die Regelelektronik.
Damit kann man einstellen, auf welchen Tonbereich das Gate achten soll.
Das geht mit dem internen Side-Chain.

Eventuell ist ein externer Side-Chain vorhanden. Dann muss ein Equalizer angeschlossen werden. Dazu gibt es Side-Chain-Input und Side-Chain-Output auf der Rückseite.
Wenn das Gate schliessen soll, sobald die Mitten leise werden (obwohl es im Bass noch wummert), dann muss der Equalizer die Bässe dämpfen.

Beispiel:

Am Schlagzeug sind zwei benachbarte Toms mit jeweils eigenem Mikrofon.
In jedem Mikrofonkanal wird ein Gate an der Insert-Buchse angeschlossen.
Mit dem Filter kann man verhindern, dass ein Tom das Gate seines Nachbarn öffnet.
Die Güte sehr hoch einstellen und die beste Frequenz suchen. Das Ziel der Suche ist eine Stelle im Klangspektrum, die beim Nachbarn nicht vorkommt oder zumindest dort sehr leise ist.
Oft ist ein Schalter vorhanden, der beim Soundcheck zulässt, dass man sich anhört, worauf das Gate reagiert. Dieser muss unbedingt nach dem Einstellen wieder aus gemacht werden.

Wie stark soll das Gate eingreifen ?

Das kann man mit dem Threshold und Ratio einstellen, falls vorhanden.

Threshold:

wenn das Signal leiser als dieser Grenzwert wird, dann macht das Gate zu.

Ratio:

Hier gilt: weniger ist mehr.
Bei zu starker Dämpfung braucht der Automat zu lange um wieder zu öffnen.

Wie schnell soll das Gate eingreifen ?

Das Öffnen (Attack) des Gates für Nutzsignal ist oft fest eingestellt.
Das Schliessen (Release) für Signalpausen ist oft nur mit einem Schalter von fast (schnell) auf slow (langsam) umschaltbar.

Achtung:

Ein falsch eingestelltes Gate kann dir das Signal total verderben.
Im schlimmsten Fall kommt das Instrument nur noch in lauten Passagen durch,  und die leisen Stellen werden abgeblockt. Also: sorgfältig einstellen.

Tipp für Snaredrum:

Gate schliesst nach jedem Schlag und das Signal wird mit einem Drum-Hall-Effekt angereichert.

Aber Vorsicht:
wenn der Drummer mal mit dem Besen schlägt oder reibt, dann geht das vielleicht im Gate unter.

Snaredrum-Schlag agressiv machen:
Dafür nimmt man kein Gate, sondern einen Kompressor mit langem Delay und starker Gain-Reduction.

Tipp:

Du brauchst Fingerspitzengefühl beim Einsatz von Gates, weil du als Beschaller damit den Charakter des Instruments veränderst. Wie bei allen Effektgeräten gibt es hier immer gewisse Modeströmungen. Mal so - mal so.

 

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